Die klassische Form der Glutenunverträglichkeit wird auch als Zöliakie oder einheimische Sprue bezeichnet.
Gluten ist ein Bestandteil der Getreidesorten Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste und Hafer. Bei ca. 0,5% der deutschen Bevölkerung verursacht Gluten eine Immunreaktion mit Bildung von Antikörpern, die sich auch gegen die körpereigene Dünndarmschleimhaut richten. Dadurch kommt es zu einem langsamen Funktionsverlust des Dünndarms mit Mangelerscheinungen (Vitamin-mangel, Eisenmangel, Eiweißmangel,..) und anhaltenden Durchfällen.
Um die Diagnose einer Sprue stellen zu können, müssen die Gluten – Antikörper im Blut und typische Veränderungen der Dünndarmschleimhaut nachgewiesen werden. Dazu ist eine Magenspieglung mit Entnahme einer Probe aus dem Zwölf-Finger-Darm notwendig.
Eine Zöliakie bzw. Sprue ist nicht heilbar. Wird eine glutenfreie Diät eingehalten, verschwinden jedoch die Symptome und die Dünndarmschleimhaut kann sich wieder vollständig regenerieren. Die Diät muss lebenslang eingehalten werden.
Von der Sprue muss das erst kürzlich beschriebene Krankheitsbild der Glutensensitivität abgegrenzt werden. Dabei werden ebenfalls durch den Verzehr von glutenhaltigen Nahrungsmitteln Beschwerden, wie Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen verursacht. Es kommt jedoch nicht zu einer Schädigung des Dünndarms und daher auch nicht zu Mangelerscheinungen. Die für die Sprue typischen Gluten-Antikörper sind nicht nachweisbar. Im Gegensatz zur unbehandelten Sprue scheint dieses Krankheitsbild keinen Einfluss auf die Lebenserwartung zu haben. Unter einer glutenarmen Ernährung werden die Meisten beschwerdefrei. Die Glutensensitivität kann auch wieder von alleine verschwinden.